Nach einem Monat voller Sorgen, Tränen, Zweifel, gab es Leute, die mich aus diesem Tal mit rausziehen konnten. Und zwar ohne Ermutigungen und gute Worte.
Sie wurden meine Vorbilder.
Freunde mit Kind, bei denen ich dachte: so will ich das auch mal machen.
Freunde, die ihr Kind einfach eingepackt haben und im VW-Bus auf Weltreise gingen. Freunde, die ihr Kind zum Surfen, Klettern, Wandern einfach mitnahmen, statt zuhause zu bleiben. Freunde, die ihre Hobbies trotz oder gerade wegen des Kindes weiterverfolgt haben.
Denn mir wurde erst durch das Elternsein klar, wer ich eigentlich bin, wer ich sein will und was mir wichtig ist im Leben.
Erst als ich selbst Mutter wurde, war mir klar: So “einfach” wie es immer wirkte, war es auch bei meinen Freunden nicht. Auch diese “coolen Eltern” machten sich durchaus Gedanken über Beikost, durchliefen Stillprobleme, schlaflose Nächte und Beziehungskrisen.
Wie wahrscheinlich jeder von uns. Aber der Unterschied war, dass diese neue (und natürlich wichtige!) Facette ihres Lebens nicht im Fokus stand. Man konnte sich mit ihnen noch genauso über die neuesten Skifilme, oder Bergerlebnisse austauschen, und die -für Kinderlose meist wenig interessanten- Kinderthemen blieben eher außen vor.
Ich selbst fühlte mich anfangs erschlagen von all den Tipps, Ratschlägen und Handlungsempfehlungen, die auf junge Eltern von allen Seiten einprasseln. Komisch eigentlich, dass jeder meint, mitreden zu können (und müssen), sobald ein neuer Erdenbürger unter ihnen weilt.
Was ist richtig, was ist falsch? Was darf man, was nicht? Gefühlt macht man’s ja eh nie richtig. Bis heute heißt es deswegen bei den großen und kleinen Fragen des Elternalltags: “Frag doch mal Maria!”
Maria, meine ebenso outdoor-affine Freundin, die mir es vorgemacht hat, wie entspannt und liebevoll man Kinder erziehen kann, ohne sich selbst aus den Augen zu verlieren. Auch wenn ich sie nicht direkt frage, überlege ich oft, wie sie in meiner Situation gehandelt hätte und folge meinem Bauchgefühl.
Das funktioniert bisher wunderbar. Danke, Maria. Danke, dass Du mir so ein tolles Vorbild bist!