Berge, Bio, Bauernhof. Zu Gast im nachhaltigen Familienhotel STERN.

Es ist Frühling. Die ersten richtig warmen Tage. Die Sonne scheint, die ersten Blumen blumen auf den Wiesen. Und wir, wir machen uns auf nach Bullerbü.
Bitte, wohin?
Ja, Bullerbü. Aber nicht das in Schweden. Das in Tirol!
Genauer gesagt in Obsteig, am Mieminger Sonnenplateau. Dort, wo die Sonne immer scheint. Wo die Tiere zuhause sind. Und die Welt noch in Ordnung ist.

Das Hotel Stern ist das erste klimaneutrale Hotel Österreichs. Nachhaltig wird hier groß geschrieben. Groß, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Ohne Ermahnung. Und es wird wirklich gelebt. Nix mit Greenwashing und Marketing. Einfach und echt.

Der „Stern“ ist eigentlich ein uriges Wirtshaus. Seit 1509 steht es prominent gegenüber der Dorfkirche, eingebettet in tiefe Lärchenwälder und weite Almwiesen. Ein Wirtshaus ist es auch noch immer. Taufen finden hier statt, Geburtstage und Hochzeiten. Gleichzeitig ist es aber auch zu einem richtig, richtig cooles Familienhotel gewachsen. Mit guter Tiroler Küche, Spielstadl, Pool, Kinderbuffet, Streichelzoo und jeder Menge Auslauf für kleine Naturkinder. Ohne Maskottchen und ohne HalliGalli. Dafür mit ganz viel Liebe.
Der Gastgeber René hat selbst vier Kinder. Der weiß also, worauf’s ankommt.

Larchwiesen ausputzen. Oder: Buttern im Paradies.

Nach unserer Ankunft bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen direkt los in den Wald.
Larchwiesen ausputzen“ steht auf dem Programm. Neben der Kinderbetreuung gibt es nämlich auch noch ein Aktivprogramm, bei dem Eltern mit ihren Kindern etwas in der Natur erleben dürfen. Und da sind wir natürlich direkt am Start.
Wir wandern querfeldein über Almwiesen, die schneeweiße Mieminger Kette stets im Blick. Dabei lernen wir allerhand über Wildkräuter, probieren hie und da und sammeln sie für unsere Brotzeit.
Es geht durch kleine Waldstücke, über enge Steige und kleine Brücken. Nach wenigen Minuten erreichen wir schon das Larchplatzerl. Hier gibt’s ein paar Holzhütten, eine Hängematte, Liegen und ganz viel Raum zum Spielen. Louise saust direkt durch den Wald, klettert auf Wurzeln, legt sich ins Gras.
Doch wir haben noch eine Aufgabe: Larchwiesen ausputzen!
Im Frühling werden die Wiesen der Lärchenwälder im Landschaftsschutzgebiet von Totholz befreit und auf kleinen Haufen aufgeschichtet, damit der Lärchenwald gepflegt bleibt. Und wir helfen dabei.
Als Belohnung gibt’s danach natürlich eine kleine Jause.
Unsere Begleiterin Sylvie hat dem „feschen Koch Sascha“ ein Glaserl voll Rahm geklaut und das schüttelt Louise nun so lang, bis Butter daraus wird. Wir fügen unsere Wildkräuter und etwas Salz hinzu, schneiden Brot und Gemüse auf und genießen die leckerste Brotzeit überhaupt inmitten der idyllischen Natur. Welch ein Start!

Zurück im Hotel geht’s direkt weiter für Louise.


Ab ins Spielstadel!


Ein alter Heustadel wurde hier zu einem riiichtig coolen Erlebnis – Spielstadel umgebaut. Es gibt Kletternetze, eine Boulderwand, Heuböden, Spielezimmer Höhlen, Spielecken, und, und, und. Louise saust direkt los und ist schon verschwunden in dem Labyrinth aus Seilen, Netzen und Höhlen.
Draußen spielen die Erwachsenen Tischtennis, Teenies üben sich im Basketball, Kids sausen mit Bobbycars und Laufrädern durch die Gegend. Ein paar Ponys kommen von ihrem Ausflug mit den Kindern zurück, die Ziegen meckern im Stall nebenan und ein paar Mädchen streicheln begeistert die kleinen Hasen.
Und schon ist es 17:00, alle Kinder versammeln sich vor dem Stall und füttern gemeinsam mit Opa Toni die Tiere.
Irgendwie wirklich wie Bullerbü, oder?

Im Öko-Hallenbad mit Rutschen wird danach noch nach den Sternen getaucht, Rätsel gelöst und gerutscht was das Zeug hält, während Leni ihre Minifüße ins Babybecken tauchen darf. Danach geht’s noch zum Aufwärmen in die Sauna. Und schon ruft das Abendessen!


Kurzer Stop im geräumigen Familienzimmer mit Schaukel und Hochbeet und ab an die Bar. Zumindest für uns. Louise spielt im Spielzimmer direkt weiter.


G’schmackig!

Gschmackig, tirolerisch für lecker, ist hier das Programm! Nach einem leckeren Zirben-Spritzer inklusive Sandkuchen im Garten freuen wir uns schon riesig aufs Abendessen im Wirthaus „Butz und Stingl„!

Hier wird nämlich alles an Lebensmitteln verarbeitet, eben vom Butz bis zum Stingl. Also vom Rest bis zum Stängel. Artenvielfalt, Abfallvermeidung und Saisonalität wird hier groß geschrieben. Dazu wird ausschließlich heimisches Obst und Gemüse und regionale Milch- und Fleischprodukte verarbeitet. Eine Banane sucht man hier vergebens. In einer gemütlichen Stube gibt’s jeden Abend ein feines, gesundes Kinder-Buffett ohne die üblichen Pommes mit Ketchup. Für uns wird ein „eadiges“, vegetarisches Menü aus regionalen, saisonalen Zutaten serviert. Klein, fein und irrsinnig gut! Fleisch gibt’s natürlich auch, aber Louise will im „Klima-Spiel“ ja die maximale Punktzahl sammeln!

Umweltschutz? Spielend leicht!

Im Hotel kann man an jeder Ecke Sterne sammeln, wenn man besonders klimafreundlich handelt. Wenn man kein Fleisch konsumiert gibt’s Sterne, wenn man per Bahn anreist gibt’s Sterne (und 5% Rabatt bei der Buchung!), wenn man zu Fuß geht, statt den Lift zu nehmen, gibt’s Sterne und so weiter… eine super Motivation für uns und die Kids, ohne großen Aufwand etwas für die Umwelt zu tun. Wer am Ende mehr als 15 Sterne gesammelt hat, bekommt eine Urkunde und eine kleine Überraschung. Dank der leckeren Äpfel, die man sich überall nehmen konnte, haben wir sogar auch noch einen süßigkeiten-freien Urlaub hingekriegt, ohne, dass wir es gemerkt haben!

Radln, Bergln, Skifoan!


Rund um’s Hotel gibt’s auch noch soo viel zu entdecken! Und immer heissts: auffi auf’n Berg!
Auf dem Mieminger Sonnenplateau lässt es sich mit Kindern wundershcön radeln, da man ohne viele Höhenmeter kilometerweit am Fuße der Mieminger Kette entlangradeln kann. Wir finden kleine Kindertrails im Wald, machen Pause auf den weiten Wiesen, trinken einen Kaffee auf der Alm und radeln, bis die kleinen Beine müde werden. Als uns am nächsten Tag der Schnee überrascht, wandern wir vom Hotel aus zu einer „gaanz echt wirklichen Ritterburg“, wie Louise sagte. Ganz schön aufregend!
Wer im Sommer wandern will, der kann sogar über die Mieminger Kette bis hinüber auf die deutsche Seite Richtung Zugspitze wandern. Gegenüber liegt gleich das Ötztal, die Skigebiete in Sölden, und im Kühtai sind ebenfalls nicht weit entfernt. Das Skitourenparadies Sellrain liegt gleich ums Eck und ein Ausflug nach Innsbruck ist mit dem Bus eine super Sache für Regentage!

Ihr merkt schon, uns hat’s riichtig gut gefallen im „Stern“. Es ist so ganz anders, als andere Hotels. Eine coole Mischung aus alt und neu, aus Tradition und Moderne.
Wir wollen definitiv wieder kommen!
Und wer erst mal testen will…: man kann den „Stern“ auch als Tagesgast besuchen. Oder sogar nur das Schwimmbad oder den Spielstadl. So profitieren auch die einheimischen Kinder von den Attraktionen.

A SUPA SOCH, tatn de Tiroler sogn!

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