Tiroler Frühjahrsgaudi: Familien – Skiurlaub in Hopfgarten

Ich habe mich verliebt. In ein kleines Fleckerl Tirol, das ich bisher völlig unterschätzt habe.
Hopfgarten, das war für mich bisher einfach dieser kleine Ort am Fuße der Hohen Salve, dem majestätischen Gipfel, den man sogar von unserem Balkon aus sieht.
Da müssen wir hin!
Unterschätzte Orte haben’s doch meistens in sich, oder?
Louise steht mit ihren drei Jahren nach einer ziemlich aktiven Saison mittlerweile recht sicher auf Ski (kein Wunder, wer einen Zauberteppich im Ort genießen darf) und so wollten wir das sonnige Winterwetter nochmal für ein paar Tage richtig gut ausnutzen.

Hopfgarten: der perfekte Ausgangspunkt

Nur gute 25 Minuten Fahrtzeit sind es für uns bis nach Hopfgarten. Wer also durch’s Inntal fährt, ist an der Grenze zu Österreich schon fast da und kann sich für die letzten Meter das Pickerl locker sparen.
Die Anreise per Bahn ist in Hopfgarten auch super easy: der Bahnhof Hopfgarten liegt nämlich direkt an der Talstation der Gondel und ist über Wörgl sehr gut angebunden. Vor Ort braucht man sein Auto dank kostenloser Busse ohnehin nicht – eine klimaneutrale Anreise lohnt sich hier also absolut!

Auf dem Penningberg

Für heute haben wir extra noch keinen Skipass gekauft – wir wollen erstmal ankommen und die Gegend kennenlernen.
Unsere Fahrt führt uns direkt hinauf auf den Penningberg. Direkt oberhalb von Hopfgarten liegt eine wunderschöne Hochebene, die nordseitig direkt an die Wildschönau anschließt. Urige Bauernhöfe reihen sich hier oben aneinander, die nicht umsonst schon als Kulisse für den „Bergdoktor“ gedient haben. Wir entdecken Pferde, Kühe und breit gespurte Loipen.
Die Langlaufski hüpfen schon vor Freude im Kofferraum, aber wir wollen heute rodeln!
Die Haagalm bietet sich dabei als perfektes Rodel-Ziel an.

Rodelgaudi auf der Haagalm

Vom Parkplatz Innerpenningberg führt ein idyllischer Weg über 3,5 Kilometer und 400 Höhenmeter durch den tief verschneiten Winterwald, der später auch unsere Abfahrtsspur sein wird. Obwohl sich der Frühling durch lautes Vogelgezwitscher ankündigt, sind wir hier noch im Winter-Wonderland. Alles strahlt weiß von den Bäumen und ein Blick auf die gespurte Naturrodelbahn verspricht eine flotte Abfahrt. Louise ist voll motiviert, zieht abwechselnd unsere Rodel, oder lässt sich ziehen. Die Aussicht auf eine Heiße Schokolade auf der Haagalm lässt die kleinen Beine eindeutig weniger schnell müde werden.
Oben angekommen haben wir nicht zu viel versprochen: es gibt heiße Schokolade für alle und eine traumhafte Aussicht auf die Hohe Salve gegenüber.
Die Abfahrt ist einfach Gaudi pur. Dank perfekter Neigung sausen wir in einem Stück im Tal und nicht nur Louise jauchzt vor Freude.
Besonders, weil direkt im Anschluss eine Fahrt mit der Pferdekutsche auf uns wartet.

Unsere erste Pferdekutschfahrt: Entschleunigung pur

Zugegeben ist es meine allererste Pferdekutschfahrt und ich bin etwas nervös, wie Louise auf die großen Kaltblüter reagieren wird.
Unser Kutscher Andreas erwartet uns schon am vereinbarten Treffpunkt und Louise ist völlig hin und weg von den hübschen, großen Pferden. Sie klettert mutig in die große Kutsche und beobachtet genau, wie Andreas die Kutsche routiniert auf die Straße lenkt, die uns in das hübsche Penningdörfl bringt.
Alles ist irgendwie langsamer, von der Kutsche aus betrachtet. Intensiver, entspannter.
Vielleicht liegt das aber auch an dem Schnapserl, das Andreas uns direkt am Anfang kredenzt. „I brenn aber nimmer selbst.“ schiebt er gleich in seinem sympathischen Tiroler Dialekt hinterher. „Do bin i zu alt. Und meine Bäume auch.“
Andreas wird auf dieser Fahrt noch einige launige Geschichten über die Region und das Leben hier oben am Berg erzählen und die Zeit in der Kutsche geht so viel zu schnell vorüber.
„Und wo geht’s jetzt ins Hotel?“ fragt Louise, sobald sie von der Kutsche gehüpft ist.
Kalt ist’s geworden, es hat begonnen zu schneien und nicht nur Louise freut sich auf den Hotelpool.

Daheim im Familienhotel

Wir übernachten im direkt an der Skipiste gelegenen Familotel „Das Hopfgarten“.
Familotel, das sagt schon alles, oder?
Mehrere Spielzimmer erwarten Louise, dazu ein Kinderbuffet, ganztägige Kinderbetreuung für Kinder ab 3 Monaten, ein kostenloser Eislaufplatz und ein Zauberteppich vor der Tür und natürlich alle kleinen Annehmlichkeiten, die uns den Urlaub mit Kind versüßen.

Beim Einchecken bekommt Louise ihre „ganz alleine meine“ Trinkflasche mit ihrem Namen und sucht sich direkt die ersten Spiele im Spiele-Regal nebenan aus, die sie jetzt sofort spielen will. Oder doch lieber erst zur Holz-Eisenbahn? Oder mit Papa schwimmen gehen?
Sie ist komplett überwältigt von all den neuen Eindrücken.
So erkunden wir erstmal unser riesiges Zimmer (inklusive Kachelofen!) und Louise packt direkt ihre Schwimmflügel aus. Der Nachmittagsplan steht also offensichtlich.
Ich biege direkt ab in den Wellnessbereich und genieße die Ruhe in der Sauna, die ich heute ganz für mich habe.
Der abendliche Drink an der Bar gelingt danach auch völlig stressfrei – Louise ist im Spielzimmer und hat schon die ersten Bekanntschaften mit anderen Kindern geschlossen.
So kommt es, dass die Eingewöhnung im hauseigenen Kindergarten „Happy Club“ am nächsten Tag nur wenige Minuten dauert, und wir schon zu Liftbeginn auf der Piste stehen.

Skifoan ohne Ende: die SkiWelt Wilder Kaiser

Die SkiWelt ist sozusagen mein „Heim-Skigebiet“. Mit über 200 Pistenkilometern ist es aber so groß, dass man immer wieder neue schöne Ecken entdeckt. Heute sausen wir einmal rüber bis Going und zurück und kehren dann auf der wunderschönen, frisch renovierten KRAFTAlm in Itter, unterhalb der Hohen Salve, ein (absoluter Geheimtipp!!!). Die Sonne strahlt, wir genießen Spritz und Kaiserschmarrn und schmieden Pläne für den Nachmittag.
Wir wollen unbedingt noch Zeit mit Louise verbringen und mit ihr Skifahren gehen.
Die ersten Versuche auf Ski sind einfach so herzig, da wollen wir keine Minute davon verpassen.

Vom Kindergarten auf den Zauberteppich

Die Ski unterm Arm holen wir Louise ab und sausen direkt zum Zauberteppich vor dem Hotel. Wir üben Kurven Fahren, hüpfen über die kleinen Schanzen und genießen unsere Zeit zu Dritt.
Nach einer kleinen Kaffee- (und Milchschaum)-Pause im Hotel geht’s noch zum Eislaufen nebenan, wo Louise ganz profimäßig mit Mini-Eislaufschuhen, die sie dort kostenlos ausleihen darf, ihren Pinguin über’s Eis schiebt.
Danach ist wieder Pool-Sauna-Spiele-Abendprogramm angesagt, bis wir alle drei todmüde ins Bett fallen.

So vergeht unsere Zeit in Hopfgarten viel zu schnell.
Wir Erwachsenen können uns kaum entscheiden, ob wir am liebsten Skifahren, oder Langlaufen gehen, ob wir einen der Fitnesskurse im Hotel besuchen, oder einfach mal im Wellnessbereich die Akkus aufladen. Die Kelchsau, das Skitourenparadies ist direkt um’s Eck, der Penningberg lockt mit seinen Loipen. Louise ist im siebten Himmel, will natürlich nicht mehr heim.
Wir wollen im Sommer wiederkommen, so viel ist sicher!
Diesmal ja vielleicht per Fahrrad, so weit haben wir’s ja nicht!

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